Die Herausforderung von Veränderungsprozessen

Was ich als Führungsperson beachten sollte

Hätte ich es gewusst...

…wären viele meiner Projekte erfolgreicher verlaufen.

Nicht, dass meine ERP-Projekte nicht erfolgreich gewesen wären. Doch hätte ich wahrscheinlich vielen Beteiligten (inklusive mir selbst) schlaflose Nächte, Schweissausbrüche und Angst-Szenarien ersparen können.

Über zehn Jahre lang war ich als ERP-Projektleiterin tätig. Mein einziges Ziel war es, die optimalste, kundenspezifische Version der Software an meine Kunden zu übergeben. Ich war in alle Projektschritte integriert.

Damals hatte ich jedoch absolut kein Wissen darüber, wie wichtig es ist, für ein erfolgreiches Projekt alle Beteiligten in den Prozess einzubinden und vor allem die emotionalen Aspekte zu beachten. Mein Fokus lag damals ausschliesslich auf dem Projektleiter des Auftraggebers. All die anderen Beteiligten, für die eine neue ERP-Software eine massive Veränderung ihrer bekannten Arbeitsabläufe darstellte, band ich nicht mit ein. Und wenn dies die Kundenseite auch nicht tat, blieben die Anwender emotional aussen vor.

Heute weiss ich es besser!

Ich habe gelernt, wie wichtig es ist,

  • Mitarbeiter in den Prozess einzubinden,

  • möglichst früh über die Veränderungen zu informieren,

  • ihre Ängste, Verunsicherungen und Bedenken zu erkennen und zu besprechen.

Hätte ich damals gewusst, was ich heute weiss, wären meine Projekte um ein Vielfaches optimaler für alle verlaufen!

In der Zwischenzeit habe ich viel über die emotionale Seite des Menschen gelernt und mich intensiv mit mentalen Themen und Resilienz auseinandergesetzt.

Die Bedeutung von Mitarbeiterintegration

In meiner heutigen Arbeit stehe ich dafür, Unternehmen und ihre Mitarbeiter dabei zu unterstützen, Veränderungsprozesse selbstbewusst anzugehen und ihre Bedenken, Ängste und den daraus resultierenden Druck und Stress abzubauen. Es ist entscheidend, dass Mitarbeiter in Change-Prozessen von Anfang an beteiligt werden, um deren Akzeptanz und Engagement zu fördern.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Mitarbeiter, die sich in ihrer Arbeit engagieren und motiviert sind, bis zu 43% produktiver sind als ihre unzufriedenen Kollegen. Dies unterstreicht die Bedeutung, die Mitarbeiter von Anfang an in Veränderungsprozesse einzubinden.

Tipps für Führungskräfte

  1. Frühzeitige Kommunikation: Informiere deine Mitarbeiter so früh wie möglich über anstehende Veränderungen. Transparenz schafft Vertrauen und reduziert Unsicherheiten.

  2. Einbindung aller Beteiligten: Stelle sicher, dass nicht nur das Führungsteam, sondern auch die Endanwender in den Prozess eingebunden werden. Ihre Erfahrungen und Meinungen sind wertvoll und tragen zum Erfolg bei.

  3. Emotionale Unterstützung: Erkenne und bespreche die Ängste und Bedenken deiner Mitarbeiter. Emotionale Unterstützung stärkt das Vertrauen und fördert die Bereitschaft zur Zusammenarbeit.

  4. Training und Schulung: Biete Schulungen und Trainings an, um die Mitarbeiter auf die neuen Prozesse und Systeme vorzubereiten. Gut geschulte Mitarbeiter sind selbstbewusster und können Veränderungen besser annehmen.

  5. Feedback-Schleifen: Schaffe regelmässige Feedback-Möglichkeiten. Dadurch kannst du rechtzeitig auf Probleme reagieren und Anpassungen vornehmen.

 

Mein Fazit

Hätte ich damals gewusst, wie wichtig die Einbindung und Unterstützung der Mitarbeiter ist, wären viele meiner Projekte erfolgreicher verlaufen. Heute nutze ich dieses Wissen, um anderen Führungskräften zu helfen, ihre Projekte reibungsloser und erfolgreicher zu gestalten.